In der vorletzten Woche, Mitte Juli also, haben wir mit unserer kleinen Gartengruppe vier Tage auf dem Braunberg verbracht, um die letzten größeren Arbeiten an dem Garten vorzunehmen. Sowohl Handwerkliches als auch Kreatives war dabei und wir hatten alle eine Menge Spaß. Auch gelegentlicher Regen konnte daran nichts ändern.
Neben Unkrautjäten, säen und wässern bauten wir einen Komposter aus alten Holzlatten und außerdem eine kleine Steintreppe, für die wir die benötigten Materialien im Wald sammelten. Sägen, hämmern und verschrauben waren entspechend Aufgaben, mit denen sich unsere Gruppe viel beschäftigte. Einige zum ersten Mal und natürlich unter sorgfältiger Anleitung. Jörg, einer unserer Teilehmer, der auch in unserer inklusiven Wohngemeinschaft in Lahr lebt, beschreibt genau diese Tätigkeiten als sein persönliches Highlight der vier „Gartentage“ und fügt stolz hinzu: „Wir haben viel gelernt und Großes geschafft dieses Jahr.“
Aber nicht nur das, auch kreative Arbeiten standen an. So sägten wir etwa Holzschilder zurecht, beschrifteten sie mit den Namen der im Garten wachsenden Kräuter – eine bunte Angelegenheit, die allen Spaß machte – und positionierten sie an den entsprechenden Stellen in den Beeten.
Für die Kräuterbeschilderungen verwendeten wir Teile alter Lattenroste, die wir auseinandernahmen und dann zurechtsägten.
Überhaupt funktionierten wir für unseren Garten immer wieder Alltagsgegenstände auf kreative Weise um. Eine alte, quer zwischen zwei Pfosten aufgehängte Leiter etwa bietet nun Platz für laminierte Informationsblätter zum Garten und zum Braunberg-Projekt. Interessierte Besucher und vorbeikommende Wanderer können sich so einen Eindruck verschaffen und alles Wissenswerte über uns und unsere Arbeit lesen. Über einen QR-Code finden sie außerdem direkt den Weg zu unserem Blog. 🙂
Ja, die vier Tage auf dem Braunberg waren geprägt von Freude, viel Kreativität und Durchhaltevermögen. Was wir hier geschaffen haben, ist ein Ort, der jedem offenstehen und Begegnungen schaffen soll. Bestückt nicht nur mit Blumen, Kräutern, Stauden und Büschen, sondern auch mit einem „Ruheplätzle“ zum Meditieren oder einfach zum „Umgebunggenießen“, mit bunten Hinweisschildern und selbstgebastelter Dekoration.
Laura, die immer wieder bei unseren Gartenaktionen dabei war und dabei Deborah, eine unserer Teilnehmerinnen, tatkräftig unterstützt hat, fasst es so zusammen:
„Ich nehme nicht nur die tolle Gemeinschaft der Tage mit, sondern auch die Erkenntnis, dass es Wespenarten gibt, die in der Erde leben, und wie viel eine kleine Gruppe in wenigen Tagen schaffen kann. Zudem ist es spannend, zu sehen, wie Menschen mit den unterschiedlichsten Voraussetzungen auf jeweils andere Weise zu dem Garten beitragen können. So konnten die einen Kreatives kreieren und andere handwerkliches Geschick beweisen. Erst durch beide Bereiche wurde dieser Garten zu unserem Garten.“
Und auch unsere wunderbare Bio-Gemüsegärtnerin, die das ganze Projekt von Anfang an betreut und angeleitet hat, meldete sich zu Wort. Sie erzählt über die vier Tage Folgendes:
„Und wieder waren wir einige Tage mit dem Braunberggarten beschäftigt. Das Wetter war uns nicht hold. Aber wir ließen uns nicht beirren: Nieselte es, waren wir draußen und haben gejätet. Regnete es, hämmerten wir drinnen an der Kompostkiste. Matthieu kann das mit Herz- und Fingerblut bezeugen. Jörg sorgte für saubere Wege. Ricarda schaufelte Erde mit bloßen Händen, Deborah pflanzte gemeinsam mit Laura Kräuter und Bohnen. Es gab sehr, sehr leckeres Essen aus der Braunbergstüble-Küche. Ich kann den Kuchen loben und weiterempfehlen. 🙂 Wir haben viel geschafft und Timo kann stolz auf die Verbindung der zwei Wege über ein Trittsteintreppe sein. Unser Garten wird zu einem Zuhause.“
Ja, das wird er wirklich. Ein Zuhause, in dem jeder willkommen ist, wie das einladende Schild am Eingangstor beweist. Oder wie Matthieu es ausdrückt: „Ich finde, der Garten ist ein richtig geiler Garten.“ Dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen. 🙂
Nur eins noch: Das Erdeschaufeln mit den bloßen Händen, von dem weiter oben gesprochen wurde, ist Ricarda gut in Erinnerung geblieben: „Es macht Spaß, in der Erde zu matschen und zu pantschen. Das ist wir früher, als man noch ein kleines Kind war.“ Auch das ist etwas, das die Arbeit an unserem Garten jedem Einzelnen beschert hat. Ganz besondere Momente, in denen Neues gelernt oder in Erinnerungen geschwelgt wurde.
Bald werden wir hier im zweiten Teil unserer Reihe „Mensch im Garten“ über die öffentlichen Aktionen berichten, die am letzten Wochenende rund um unser Gartenprojekt stattfanden. Und über die Begegnungen, die dadurch zustandekamen. Schaut also gerne regelmäßig auf unserem Blog vorbei und erfahrt, was passiert ist und was es Neues gibt. Und wenn ihr Lust habt, besucht gerne selbst unser kleines Paradies hier oben. Es ist auch für euch. Und wir freuen uns über jeden Einzelnen.