Vielfalt und Offenheit auf dem Braunberg
Es herrschen merkwürdige Zeiten. Andere Zeiten. In unserem Blogbeitrag zu COVID-19 haben wir es bereits gesagt: Das Braunberg-Projekt musste sich umstellen. Pläne verschieben. Umdenken. Schwerpunkte neu setzen.
Unser Schwerpunkt liegt deshalb nun auf dem Projekt „Bauerngarten auf dem Braunberg“, den wir mit einer inklusiven Wohngemeinschaft anlegen. Wir kommen gut voran, in den letzten Tagen und Wochen haben wir Fotos und auch ein Video dazu mit euch geteilt. Und die Arbeit ist eine wahre Freude.
Natürlich halten wir uns immer an die vorgeschriebenen Abstände, besonders dann, wenn wir anderen Menschen auf dem Braunberg begegnen, die dort wandern oder Arbeiten zu verrichten haben. Trotzdem kommt es auf ganz wunderbare Art zu Begegnungen und Annäherungen. Bauarbeiter, die Stromkabel verlegen, helfen bei einem eigenen Wasseranschluss für unseren Garten – und das ganz von selbst, einfach weil sie unterstützen möchten – oder dabei, schwere Steine von A nach B zu schaffen. Der Koch des Braunbergstübles, der aufgrund des geschlossenen Restaurants momentan nicht wie gewohnt in der Küche zu tun hat, hilft bei allen anfallenden Arbeiten rund ums Haus, bei Handwerklichem und allerlei mehr, und bindet auch unsere WG-Mitglieder mit ein.
Gemeinsam werden Pläne geschmiedet, Ideen gewälzt. Was könnte auf dem Braunberg noch möglich sein? Wie ist das alte Brennhiesle nutzbar, das seit langem nicht mehr seinem ursprünglichen Zweck dient? Hier bringen sich Menschen ein, die dazu so vor COVID-19 und vor dem Braunberg-Projekt überhaupt nicht die Gelegenheit hatten. Und schon gar nicht zusammen, in dieser Konstellation.
„Es ist schön zu sehen, in dieser Zeit, die gerade so eigenartig ist, was mit den Menschen passiert. Was diese Zeit mit ihnen macht. Wieviel Kreativität und Offenheit auf einmal da ist“, schwärmt Timo, der Leiter des Braunberg-Projekts, und erzählt weiter: „Es war mein Wunsch, dass sich da oben [auf dem Braunberg] mehr öffnet für Inklusion, für Neues. Und das passiert gerade.“
Er beobachtet eine große Hilfsbereitschaft. Und eine Offenheit, die man gerade in einer Zeit der sozialen Distanz nicht erwartet hätte. Auch Wanderer, die dann und wann das Braunbergstüble passieren und auf die Entwicklung des Bauerngartens aufmerksam werden, zeigen sich aufgeschlossen, bieten Hilfe in Form von Pflanzenspenden an, wollen sich mehr mit dem Braunberg-Projekt auseinandersetzen. Sie stellen Fragen, sind neugierig, interessiert. Gerade diejenigen, die den Braunberg kennen, möchten mehr erfahren und wissen, was hier vor sich geht. Das freut die gesamte inklusive Wohngemeinschaft, die immer offen und gerne bereit für den Austausch ist.
Eine bereichernde Zeit, die trotz oder vielleicht gerade wegen der aktuellen Umstände genau zu dem führt, was wir erreichen wollen: Begegnung. Natürlich mit Distanz. Letztere aber nur rein äußerlich. 🙂
Eine kleine Anmerkung möchten wir hier noch hinzufügen:
Unser Schwerpunkt liegt zwar auf dem Bauerngarten-Projekt. Das heißt aber nicht, dass überhaupt keine der geplanten Veranstaltungen stattfinden werden. Einige müssen wir evtl. in einer kleineren Gruppe ausführen (zum Beispiel in der inklusiven Wohngemeinschaft), andere wiederum werden verschoben. Wir denken auch darüber nach, Workshops online stattfinden zu lassen. Darüber werden wir euch natürlich auf dem Laufenden halten. Einige Änderungen, wie zum Beispiel Terminverlegungen etc., findet ihr bereits in unserem Kalender. Schaut einfach mal rein.